Five Seconds Cityscapes, 2007

Die Arbeit zeigt Großstadtaufnahmen von Kreuzungen, Übergängen und Strassenzügen, an denen Menschen mit ihren Autos, Fahrrädern etc. stillstehen. Die verharrenden Personen fallen durch Andersartigkeit auf. Sie lassen sich nicht von der Geschwindigkeit der modernen, durchtechnisierten Großstadt mitreißen. Die eilenden, der Hektik des urbanen Lebens angepassten Verkehrsmitglieder, wie Autos, Busse oder rasende Fahrrad- und Motorradfahrer, von denen bisweilen lediglich ein Lichtschweif sichtbar bleibt, verschwimmen hingegen in den Momentaufnahmen. Sie lösen sich in der alltäglichen Betriebsamkeit, im „Smog” der Großstadt, auf.

Die ca. 5 Sekunden (bei offener Blende) und damit überbelichteten Aufnahmen testen die Grenzen der analogen Fotografie. Gebäude sowie deren Bewohner verschwinden in einem fast schwarzen Negativ und werden nur durch einen hoch auflösenden Scan wieder sichtbar. Das Ergebnis ist eine farbige, neblige, manchmal auch körnige und kratzige Textur, die auf diese Weise vage Strukturen von Gebäuden und Individuen zum Vorschein bringen. Und Menschen sind nur deshalb zu sehen, da sie sich langsam genug bewegen, um von der fotografischen Technik erfasst zu werden. Es sind die Menschen, die an Straßenecken und -kreuzungen verweilen, nachdenklich in die Ferne blicken oder sich aufhalten lassen, weil sie bedächtig, krank und alt sind, oder einfach warten müssen.

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